Diver – Diagnostik von Prozessen des Bewertens, Integrierens und Verstehens verteilter Informationen

Das Projekt befasst sich mit Anforderungen und Prozessen beim Lesen und Verstehen von Informationen, die aus verschiedenen Dokumenten und Informationsquellen stammen. Dabei wird untersucht, inwiefern solche Anforderungen bisherige Kompetenzmessungen beeinflussen und welche Strategien Personen im Umgang mit verteilten Informationen anwenden.

Heutzutage werden bei der Suche nach Informationen meist verschiedene und oft digitale Dokumente und Quellen herangezogen. Relevante Informationen müssen dabei gezielt identifiziert, im Zusammenhang richtig interpretiert und mit anderen Informationen aus alternativen Quellen verglichen werden. In diesem Projekt wird untersucht, wie Personen mit solchen verteilten Informationen umgehen und welche Lösungsstrategien sie dabei anwenden.

Zum einen soll erforscht werden, wie die Messung der Lesekompetenz durch bestimmte Faktoren beeinflusst wird. Diese Faktoren umfassen zum Beispiel Navigationsanforderungen zwischen verschiedenen Dokumenten, da Arbeiten im Bereich des digitalen Lernens darauf hinweisen, dass bei Leseaufgaben, bei denen Informationen aus mehreren digitalen Quellen zu berücksichtigen sind, nicht nur die Lesekompetenz, sondern unter anderem auch grundlegende Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Computern erfasst werden.

Zum anderen werden Logdaten, wie z. B. getätigte Klicks oder verbrachte Zeit auf einzelnen Webseiten, computerbasierter Studien analysiert, um verschiedene Bearbeitungsverläufe und dabei erfolgsförderliche sowie erfolgshemmende Lösungsstrategien von Personen zu identifizieren. Hierzu wird neben einer Reanalyse der Log- und Ergebnisdaten von PISA und PIAAC eine zusätzliche Datenerhebung stattfinden.

Am Ende der Studie werden für das Bildungsmonitoring Erkenntnisse darüber erwartet, inwiefern die Anforderungen in Leseaufgaben, Informationen aus einer Vielzahl an Quellen zu berücksichtigen, die Lesekompetenz beeinflusst. Die Arbeit bildet zudem eine Verständnisgrundlage um bei der Gestaltung von Lehr- und Lernsituationen, die verschiedenen Strategien der kognitiven Informationsverarbeitung von Schülerinnen und Schülern entsprechend zu berücksichtigen.

 

Finanzierung: Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB)

Kooperation: TUM, IPN

Laufzeit: 2020 - 2022

Status: abgeschlossen

Kontakt: Carolin Hahnel