KoMo ICT

Dem Projekt geht es um die empirische Erforschung von kognitiven und motivationalen Facetten von ICT-Literalität, d.h. der Fähigkeit zum kompetenten Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien.

Der kompetente Umgang mit Computern und anderen digitalen Endgeräten ist im schulischen, beruflichen wie auch privaten Kontext zunehmend von Bedeutung. Insbesondere für Jugendliche, die in immer stärkerem Maß mit digitalen Medien aufwachsen, ist die Fähigkeit zum kompetenten Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) essenziell für die Teilhabe in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise auf sozialer, politischer oder beruflicher Ebene.

Im Mittelpunkt des Projektes stehen zwei Fragen: Einerseits, durch welche Aspekte Jugendliche dazu motiviert werden sich mit verschiedenen digitalen Medien zu beschäftigen, was durch das Konstrukt ICT-Engagement beschrieben wird. Andererseits liegt das Forschungsinteresse in der Beschreibung der Zusammenhänge unterschiedlicher motivationaler Aspekte des ICT-Engagements (u.a. Interesse, Selbsteinschätzung bezüglich des eigenen Computerwissens) mit der Entwicklung von ICT-Kompetenz bzw. Literalität. Unter der sogenannten ‚ICT-Literalität‘ wird dabei eine individuelle Kompetenz verstanden, also die jeweiligen erlernbaren Kenntnisse, Fertigkeiten und Routinen, die erforderlich sind, um entsprechende Aufgaben erfolgreich lösen zu können. Es wird angenommen, dass neben kognitiven auch motivationale Aspekte die Entwicklung von ICT-Literalität beeinflussen.KoMo grafik deu

Ziele

Im Einzelnen werden im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsschwerpunktes die folgenden Zielsetzungen verfolgt und auf empirischer Basis bearbeitet:

    • Entwicklung und Konzeptualisierung von ‚ICT-Engagement’ als multidimensionales Konzept, welches die ICT- spezifischen, motivationalen Aspekte abbildet: beispielsweise das individuelle Interesse gegenüber ICT, dem Selbstkonzept (die wahrgenommene Kompetenz im Umgang mit ICT), der wahrgenommenen Autonomie sowie den ICT-bezogenen sozialen Aktivitäten von Jugendlichen
    • Entwicklung und Erprobung der Instrumente zur Erfassung motivationaler Facetten, die im Zusammenhang mit ICT-Literalität stehen (ICT-Engagement)
    • Beschreibung und Prüfung von Zusammenhängen verschiedener motivationaler Facetten und ICT-Literalität (z.B. Beschreibung der Zusammenhänge der motivationalen Aspekte mit basalen Computerkompetenzen, ICT-bezogenem Wissen und weiteren verhaltensbezogenen Variablen)
    • Prüfung individueller Unterschiede (z.B. Beschreibung von Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen)

Methodisches Vorgehen

Im Anschluss an den theoretisch-konzeptionellen Beginn der Projektphase und der Definition des Konzeptes ICT-Engagement, folgte die Item- und Fragebogenentwicklung. Zur empirischen Erprobung und einer ersten Validierung der neu entwickelten Skalen, wurde eine computerbasierte Erhebung mit Tests und Fragebögen zur Messung kognitiver und motivationaler Facetten bei baden-württembergischen Schülerinnen und Schülern (Realschulen, Gymnasien) durchgeführt (N = 446). Nach der Datenaufbereitung erfolgte in der zweiten Projektphase die Analyse der Item- und Skaleneigenschaften sowie die Überprüfung der dimensionalen Struktur der verschiedenen Skalen des ICT-Engagements. Darauf aufbauend werden in der dritten Phase des Projektes die Datenauswertungen hinsichtlich der gestellten Forschungsfragen sowie zugehörige Dokumentationen erfolgen.

Beteiligungen

Aus dem Forschungsschwerpunkt heraus bestehen Beteiligungen an unterschiedlichen, international ausgerichteten Schulleistungsuntersuchungen (‚Large-Scale-Assessments’). So sind Frank Goldhammer und Gabriela Christoph in der PISA 2015-Studie Teil der internationalen Gruppe von Aufgabenentwicklern sowie verantwortlich für die inhaltliche Konzeption und Entwicklung des Fragebogens zur Vertrautheit mit Informations- und Kommunikationstechnologien (‚ICT-Familiarity Questionnaire’). Im Rahmen der Konsortialbeteiligung der ICILS 2013 (‚International Computer and Information Literacy Study’) gestaltet der Forschungsschwerpunkt auf Basis eigener Entwicklungsarbeiten einen Teil der nationalen Ergänzungsstudien.

 

Finanzierung: Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB)

Kooperation: PISA 2015, TECCI (DIPF)

Laufzeit: 12/2012 – 12/2016

Status: abgeschlossen

Projektleitung: Frank Goldhammer

Kontakt: Frank Goldhammer

Weitere Links: PISA 2015, ICILS 2013